Der p2d2-Zyklus
Der p2d2-Zyklus beschreibt den Datenfluss zwischen Verwaltung, OpenData-Portal, p2d2-Community und Plattformen mit offenen Daten, bei Geodaten z.B. der OpenStreetMap. Der Prozess besteht aus 9 Schritten:
Abbildung: Der p2d2-Zyklus visualisiert den Datenfluss zwischen Verwaltung, p2d2-Community und öffentlichen Plattformen
1. Verwaltung legt Daten an
Verwaltungsmitarbeiter:innen erfassen und pflegen Daten in Fachverfahren:
- Z.B. werden mit der Verwaltungssoftware für Friedhöfe, Daten zu Gräbern, Grabfeldern, Eigentümern, etc.
- Ggf. werden auch Daten in lokalen GIS-Systemen der Verwaltungen gepflegt.
- Veränderungen werden in zugehörigen Fachdatenbanken abgespeichert.
Beispiel: Ein neues Grabfeld wird in der kommunalen Fachsoftware angelegt.
2. Automatisierte Veröffentlichung
Beispielsweise Über einen Datenbank-Dump und eine Skript-gesteuerte Nachbearbeitung werden die Daten aus der Fachdatenbank DSGVO-konform automatisch im OpenData-Portal der Kommune veröffentlicht:
- Automatisierter Datenbank-Dump und Prozessierung (Python, FME, ..) aus Fachverfahren
- Prozessierung liefert gängiges OpenData-Format, z.B. GeoJSON, CSV, ..
- Automatische Bereitstellung in klaren Zyklen nach BEdarf: Täglich, wöchentlich, ..
Beispiel: Es wird angestrebt, dass die Kölner Friedhofsdaten täglich aktualisiert auf offenedaten-koeln.de erscheinen.
3. p2d2 übernimmt Daten
p2d2 importiert die Daten automatisch aus dem OpenData-Portal:
- Regelmäßige Synchronisation (z.B. täglich)
- Transformation in einheitliches Datenmodell
- Speicherung in PostGIS-Datenbank
- Prozessierung der Daten
- Bereitstellung noch nicht georeferenzierten Daten im GIS-Editor
- Zugang zum Editor über das Haupt-Kartenfenster von p2d2:
- Auswahl der Kommune, Auswahl der Kategorie = zoom auf die Kommune & Anzeige von "Container-Polygonen", z.B. Friedhöfen oder administrativen Grenzen
- Klick auf z.B. einen Friedhof öffnet den GIS-Editor (Stand 24.11.2025: Nur Editor-Preview und nur für Friedhof Rheinkassel (Link zur OSM). Hier der Direkt-Link
4. Nutzer:innen bearbeiten Daten
p2d2-Nutzer:innen überprüfen und verbessern die Daten: (Stand 24.11.2025: Ab hier noch nicht implementiert)
Beispiel Friedhöfe:
- Wenn Gräber noch zu georeferenzieren sind, werden sie ensprechend ihrer Friedhhofs- und Grabfeld-Zuordnung und ihres Grab-Typs in einer Standard Erchteck-Größe in der Mitte des Grabfeldes "virtuell gestapelt".
- Die Georeferenzierung erfolgt dann,
- indem man das oberste Rechteck vom Stapel herunter- und
- auf die Position zieht, die durch den bereitgestellten Friedhofsplan und das bereitgestellte Luftbild erkennbar ist (s.Abb.), sowie
- das jeweilige Grab entsprechend der Karte, dem Luftbild und den umgebenden Gräbern ausrichtet.
- Es ist geplant, dass der Editor über Komfort-FUnktionen verfügen soll, wie z.B.
- Ausrichtung und Verteilung mehrerer Objekte an einer Grundlinie, ggf. auch gebogen,
- Erzeugung 2-dimensionaler Anordnungen, auf denen sich die Gräber "snappen" lassen.
- Gräber, die bereits in der OpenStreetMap vorhanden sind:
- Damit durch p2d2 kein Datenverlust entsteht, müssen Meta-Informationen von bestehenden Grabeintragungen aus dem existierenden Datensatz in den neuen Datensatz übernommen werden.
| GIS-Editor, zoom auf Friedhof | GIS-Editor, Zoom auf Grabflur |
|---|---|
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5. Community prüft Qualität
Die p2d2-Community überprüft die Änderungen:
Die Speicherung der Daten erfolgt in einer OSM UserMap, wo eine QS und Freigabe durch die Community erfolgt
- Die Bearbeitung der Geodaten soll so niedrigschwellig wie möglich erfolgen.
- Daher wird es mindestens Anfangs eine Bearbeitung ohne User-Account möglich sein.
- Ergebnisse der Positionierungs-Arbeit werden herunterladbar, vor allem aber in einer OSM uMAP abgespeichert
- In der uMap erfolgt die Qualitätskontrolle:
- wurden alle Gräber korrekt positioniert und ausgerichtet?
- wurden nicht verteilbare Gräber (Verschattung, Datenfehler, ..) gekennzeichnet, damit bei einem vor Ort Termin manuell zugeordnet werden können?
- Review durch erfahrene Nutzer:innen
- Freigabe für Export in OSM
- Ggf.: Ablehnung mit Begründung (Stand 11/2025: p2d2-Wiki in Planung)
- Bei Erfolg von p2d2 wird das Projekt eigene uMap-Instanzen anlegen um die Ressourcen der OSM-Community zu schonen
6. Automatisierter Transfer
Export in OSM:
- Mit lokaler OSM-Community zu klären, im Fall von Köln: Geklärt
- Schrittweise Annäherung
- nach und nach kleine, mittlere und große Friedhöfe
- enge Abstimmung mit OSM Community
- Export erfolgt entsprechend der QS auf der Ebene von Grabfeldern (ca. 50-250 Gräber)
- Überschaubarkeit soll erhalten bleiben.
7. Änderungen triggern Benachrichtigung
Wenn Daten in OSM bereit stehen, sind die für alle Mitbürger und Mitbürger:innen veränderbar.
- Veränderungen an den Daten, die die Verwaltung interessieren, sollen einen Trigger in die Verwaltung auslösen
- Geplant ist eine Benachrichtigung per GeoRSS
- Die Datenänderung stellt einen Vorschlag dar, den der oder die Mitarbeiter:in der Verwaltung
- ablehnen oder
- annehmen und in den eigenen Datenbestand übernehmen kann.
- Bei einer Ablehnung soll p2d2-/OSM-seitig überprüft werden, was das Problem war.
- Bei Erfolg von p2d2 ist zu überlegen, wie eine Clearing-Stelle aussehen kann, um das Delta zwischen Verwaltung und OSM klein zu halten
8. Verwaltung sichtet Änderung
Verwaltungsmitarbeiter:innen prüfen die Änderung:
- Überprüfung auf Richtigkeit
- Entscheidung: Übernehmen oder ablehnen
- Bei Übernahme: Update im Fachverfahren
Beispiel: Die Verwaltung übernimmt die korrigierten Öffnungszeiten.
9. Zirkelschluss: Verbesserte Daten
Die verbesserten Daten stehen nun allen zur Verfügung:
- Fachverfahren hat aktuellere Daten
- OpenData-Portal wird aktualisiert
- p2d2 synchronisiert die Änderungen
- Wir alle verfügen über qualitätsgesicherte und ggf. vollständigere Daten,
- als unsere Verwaltungen
- als Unternehmen
- Unternehmen können diese Daten als freie Grundlage für bessere Produkte und Dienstleistungen nutzen
Vorteile des Zyklus
- Bidirektionalität: Daten fließen in beide Richtungen
- Qualitätssicherung: Community und Verwaltung prüfen gemeinsam
- Aktualität: Änderungen werden zeitnah übernommen
- Transparenz: Alle Schritte sind nachvollziehbar
- Effizienz: Keine Doppelarbeit mehr
Technische Umsetzung
Der Zyklus wird durch verschiedene Komponenten ermöglicht:
- Automatisierung: Cronjobs, Webhooks, APIs
- Versionierung: Git-ähnliche Änderungshistorie
- Benachrichtigungen: E-Mail, RSS, Webhooks
- Schnittstellen: REST-APIs, OGC-Services
TIP
Der p2d2-Zyklus ist das Herzstück der Anwendung und unterscheidet p2d2 von reinen Erfassungstools.

